Old and abandoned railway | © Unsplash / Lukáš Kulla

160 Kilometer eingleisige Bahnstrecken in Bayern sollen verschwinden

Lesedauer 2 Minuten
Quelle: dpa/lby
10.04.2024

Zur Verbesserung des auch im Jahr 2024 noch vielerorts in Bayern oft rückständigen Bahnnetzes geht der Freistaat für einen Ausbau von zehn bisher eingleisigen Schienenabschnitten in Vorkasse. Für sieben Abschnitte seien bereits Planungsleistungen beauftragt worden, für drei weitere solle dies noch in diesem Jahr geschehen, teilte das Bau- und Verkehrsministerium am Mittwoch in München mit. 

Hochbelastete eingleisige Strecken im Schienennetz der Bahn sind Flaschenhälse und Verspätungsherde. «Es gibt sie allerdings noch überall in Bayern», hieß es weiter. Konkret seien für die Strecken Neu-Ulm Finningerstraße – Senden, Kellmünz – Pleß, Aufhausen – St. Koloman, Steinebach – Seefeld-Hechendorf, Petershausen – Eisenbahnüberführung Glonn, Wörth – Loiching und Uffing – Murnau bereits Planungsleistungen beauftragt worden. Für die Streckenabschnitte Eschenlohe – Oberau, Bayreuth – Bayreuth-Dürschnitz sowie Obernburg-Elsenfeld – Glanzstoffwerke werde dies noch in diesem Jahr geschehen.

Der Freistaat will zunächst die Planungen finanzieren. Ziel sei eine Förderung aus Bundesmitteln, hieß es weiter. Die Förderhöhe betrage bis zu 75 Prozent der förderfähigen Kosten. Um die Förderung beantragen zu können, muss aber eine fertige Planung einschließlich eines positiven Nutzen-Kosten-Verhältnisses vorliegen. CSU und Freie Wähler hatten sich auf diese Vorgehensweise im Koalitionsvertrag geeinigt. Sofern sinnvoll und machbar, sollen in die jeweiligen Projekte weitere Verbesserungen integriert werden, etwa eine Anhebung der Streckengeschwindigkeit oder der barrierefreie Ausbau von Bahnhöfen.

Für den Neu- und Ausbau von Schienenstrecken und die dafür erforderliche Finanzierung ist der Bund zuständig. Im Bundesverkehrswegeplan 2030 sind aber nur fünf Abschnitte im Bereich der Strecken München – Mühldorf – Freilassing und Schwandorf – Furth im Wald für den zweigleisigen Ausbau vorgesehen. «Das kann nur ein Anfang sein. Es ist höchste Eisenbahn, dass Bund und DB InfraGO die Infrastruktur auf Vordermann bringen», sagt Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter (CSU). In Summe umfassen die Abschnitte aus dem Bundesverkehrswegeplan als auch die zehn weiteren Abschnitte 160 Kilometer - bis wann diese dann wirklich verschwunden sind, ist aber noch völlig unklar.

Themen
Teilen

WEITERE ARTIKEL

30.11.2023
Unbekannter Tumor stellt Ärzte vor Rätsel
Gofundme-Kampagne für finanzielle Unterstützung
10.07.2024
Höhere Pflegekosten in Bayerns Heimen - Zuzahlungen steigen
Für Pflegebedürftige im Heim sind die selbst zu tragenden Kosten weiter gestiegen. In Bayern betrug der Eigenanteil zum 1. Juli für das erste Jahr im Heim 2.814 Euro pro Monat - ein Anstieg um 564 Euro im Vergleich zu Mitte 2023, wie eine Auswertung des Verbands der Ersatzkassen in Hannover ergab.
04.06.2024
Besondere Wetterlage sorgt für das katastrophale Hochwasser
Wo kommt bloß der ganze Regen her? Und hat das auch mit dem Klimawandel zu tun? Antworten auf häufig gestellte Fragen zum Hochwasser.
01.02.2023
Butter wird wieder billiger
Deutsche Markenbutter kostet ab heute bei Aldi nur noch 1,59 Euro. Der Discounter reagiert damit auf sinkende Milchpreise.
22.03.2023
Wer wird Bayerische Bierkönigin?
Dem Aufruf des Bayerischen Brauerbundes sind 70 Damen aus ganz Bayern gefolgt. Eine der sechs Finalistinnen stammt aus dem Oberland.
11.05.2023
Im Einklang mit der Natur
Kreislaufwirtschaft bei Holzwerkstoffen spart wertvolle Ressourcen ein